SCHWEIGEN

Joso Špionjak
O, schönes Schweigen, wo kommst du her?
Bist du verwandt mit unbekannter Tiefe?
War dir die Einsamkeit zu ertragen schwer,
als Menschen in Schöpfers Gedanken schliefen?

Du ergebener Wächter der Muttererde,
weißt einzig wie der Uranfang war,
als plötzlich Befehle kamen – „Werde!“
und Natur in Fülle das Leben gebar.

Das erste Opfer bist du gewesen,
im Wirren dieser rauhen Welt,
sie teilte sich auf Gut und Böse –
und heute noch an selben zerfällt.

Mit anderen Farben bist du gefärbt,
und dazu reichen meine Worte nicht,
an Ewigkeit hat Himmel dich vererbt,
nur diese kennt dein wahres Gesicht.

Für Menschen bleibst erhabenes Ziel,
ein Rätsel verborgen im großen Reigen,
von Anfang bis Ende begleitest uns still –
vor diesem Geheimnis möcht‘ ich mich verneigen.

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