MOJE SLIKE …MOJI GLASOVI

TKO VIŠE NEMA VIZIJU, ON JE KAO PTICA BEZ GLASA. MOJE SLIKE SU MOJI GLASOVI …KAŽE MLADEN KUNSTIĆ KOJI UPRAVO IZLAŽE U FRANCUSKOM GRADU REIMSU
tekst: Sonja Breljak
foto: arhiv umjetnika
Reims/Francuski grad Reims slavi 800 godina tamošnje katedrale. Za tu svečanu prigodu su odgovorna za kulturu grada Catherine Delot i gradonačelnica Adelin Hazan, pozvale  u goste umjetnika Mladena Kunstića koji živi i radi u Würselenu kod Aachena  i njegovu izložbu naslova „Kathedralen der Welt“. Dio je to umjetnikova projekta naslova “173 katedrale za Europu” kojega je Mladen Kunstić u Aachenu započeo 2006. godine.  U francuskom Reimsu Kunstić izlaže u tamošnjoj visokoj glazbenoj školi. Izložba koja se sastoji od 29 djela, otvorena je do 1. studenog. Mladen Kunstić je porijeklom iz Zagreba. rođen je 1955. godine. Studirao je i umjetnički se usavršavao, u Njemačkoj, Italiji, Francuskoj i Hrvatskoj. O svojim misaonim i umjetničkim preokupacijama arhitekturom i značenjem katedrala … za one čitatelje koje tema pobliže zanima …on kaže: – Jeder Glaube ist gut, wenn er mit den demokratischen Menschenrechten vereinbar ist … Seit einem  persönlichen und mystischen Erlebnis im Aachener Dom im Februar 2006, beschäftige ich mich künstlerisch und literarisch mit dem Thema Kathedralen als unsere Heiligen Räume.

Zuerst malte ich die Aachener Kathedrale um dieses Erlebnis zu verarbeiten und um aus meiner Lebenskrise herauszukommen. Krankheit und Verzweiflung prägten diese Zeit und ich tat das was ich immer tat um mir zu helfen…ich malte… Viele Künstler verarbeiten ihre innere Zerrissenheit und ihre Suche nach Wahrheit  mittels ihrer Malerei. So malte ich viele Kathedralen, las und studierte viele Bücher, kämpfte mit der Bibel und dem jüdisch / christlichen Gottesbild…malte gegen die Interpretation eines Gottes der Erbsünde und Vergeltung…ich malte dagegen an, dass mein Leiden und meine Verzweiflung eine Form von Wiedergutmachung an Gott waren, wie ich es seit meiner Kindheit und in der Bibel gelernt hatte…und widmete jedes meiner Bilder Gott, als wenn ich ihn milde stimmen wollte.

Ein naives Denken und Handeln, nur zu verstehen, wenn man sich der suggestiven und fundamentalen Kraft der Psychologie der christlichen Bilder und der architektonischen Kraft in allen Kathedralen der Welt bewusst wird. So hat mein künstlerisches Talent in Bildern und Mystischen Erzählungen zu denken, die katholische Erziehung seit meiner Kindheit tief in mir verstärkt und verwurzelt.

Ein Künstler entwickelt, verwirft und ringt um neue Entscheidungen und Lebenssysteme…ein Suchen und Finden eines neuen Lebensweges, einer neuen Lebensphilosophie, die aber nicht von der Geschichte abgekoppelt sein durfte, sondern sie neu und anders interpretieren wollte.


Ich wollte nicht Neues suchen, ich wollte Neues finden…denn ich wusste alles ist da und ich wusste es würde ein langer und Ergebnisoffener Weg sein. Daher legte ich das Kunstprojekt von Anfang an als „ work in progress „ an, mit einem offenen inhaltlichen und zeitlichen Ende.

Nach diesem ersten emotionalen und befreienden Arbeitsbeginn, musste ich meine Professionalität als Künstler in Arbeitsstrukturen gliedern und fokussieren…wie  dieses Thema zum Ausdruck bringen?

Als erstes beschränkte ich mich auf die äußere Architektur der Kathedralen, weil ich erkannte, dass der Innenraum ein so gewaltig emotional aufgeladener „ Heiliger Raum „ ist, der alle Ausdrucksmöglichkeiten sprengte. Niemand kann all die Gebete, die Wünsche, die Sorgen und all das menschliche Leid welches in jedem Innenraum einer Kathedrale vorhanden ist, wie eine unsichtbare Patina, mit dem Mittel der Malerei ausdrücken.

Architektur ist Ausdruck von Pracht, von Macht und Machtanspruch, voll von menschlicher Eitelkeit…Architektur ist auch Ästhetik und Ausdruck des Denkens und der Evolution des Denkens. Architektur ist sichtbare Geschichte und sichtbare gemeinsame Kultur.

Somit wird die gemeinsame Europäische Kultur sichtbar in der Architektur und dem Geist der Kathedralen. Dies ist mir schon vor vielen Jahren aufgefallen, als ich durch Reisen in Frankreich, Kroatien, England  und Deutschland die Gemeinsamkeiten der Romanischen und Gotischen Architektur erkannt habe.

Diese kulturgeschichtlichen Gemeinsamkeiten und der weise Satz des jüdischen Kirchen Gelehrten und Sprachforschers Pinchas Lapide,“ Wer der Form den Inhalt entreißt, der Entzweit ein Ganzes “, führten dazu, dass ich auch Kathedralen aus anderen Ländern Europas in meine Bilder aufnahm. Unter anderem einige Kathedralen aus Frankreich, wie Notre Dame aus Paris, Kathedrale aus Reims, Notre Dame aus Bordeaux, Sacre Coeur aus Paris. Aus Deutschland den Kölner Dom und einige Kathedralen aus Kroatien wie die Kathedrale aus Sibenik und Split…Kathedralen aus anderen Ländern der Welt werden noch folgen.

Diese und andere gemeinsame Wurzeln führten dann Gott sei Dank zu unserem jetzigen Europa.

Den Geist der Kathedralen zu erfassen, ohne geschichtliche, ohne gesellschaftliche, ohne naturwissenschaftliche und ohne konfessionelle Zusammenhänge ist unmöglich.

Somit studierte ich Geschichte ( besonders die Europäische ), ich studierte die drei Schriftreligionen, Judentum, Christentum und den Islam und natürlich Buddhismus und Andere. Studium der Entwicklung des Papsttums und ihre Auswirkungen auf die konfessionellen, gesellschaftlichen und politischen Machtstrukturen. Ich las viel über die Geschichte der Demokratie und die Säkularisierung. Hier war Frankreich Vorreiter für die Welt. Wichtig war auch die Geschichte der Naturwissenschaften, um die Zusammenhänge von Klima und Wohlstand auf die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zu erkennen.

Hungersnöte, Ungerechtigkeit, die Erfindung des Buchdrucks und Kriege führten zur Evolution des Denkens und letztendlich zu demokratischen Veränderungen.

Neben dem zentralen Bildthema Kathedralen, sind gleichberechtigt alle menschlichen Thematiken und Realitäten ein wichtiger Bestandteil meiner Bilder. Dazu bediene ich mich der Collage als Untergrundgestaltung und Zitaten aus der Kunstgeschichte oder Realität.

Meine Leinwände beklebe ich mit Buchseiten und Fotos als Zeichen des Spiegelbildes der Realität. Dadurch entsteht ein Maluntergrund für meine neue malerische Realität, in der Bilder, Bücher und Fotographien mein Denken und Wünschen bestimmen. Auf diesen Lebenscollagen male ich dann meine Bilder. Ich habe auch einige Grafikzitate des französischen Künstlers Paul Gavarni in meine Bilder aufgenommen. Dieser Ausnahmekünstler aus dem 19. Jahrhundert, hat wie kein Anderer die Realität in ihrer sozialen und psychologischen Dimension zu Papier gebracht.

Die bildhafte Untersuchung, ob äußere Darstellungen von Kathedralen und meine künstlerisch

gestalteten Umgebungsräume auf innere Befindlichkeiten des Menschen schließen lassen, ist für mich ein kreatives Spannungsfeld zu meiner eigenen Suche nach geistig mystischen Fundamenten. In diesem Zusammenhang interessiert mich der Ausdruck elementarer menschlicher Gefühle wie Tragik, Hoffnung und Liebe.

Diese komplexen Emotionen und Gedanken lassen sich für mich am eindringlichsten durch  beseelte Farbigkeit und sichtbare Linienführung ausdrücken. Farbigkeit als Lebenspartitur, als Lebensmusik, die neben den Farben des Farbkreises auch die Zwischentöne von Collagen mit ihren Fotografien und Texten spielt. Farbe als expressives und suggestives Element des Lebens, Ausdruck der Wärme, Kälte, Liebe, Verzweiflung, Hoffnung und ewiger Sehnsucht des Menschen nach dem Guten, dem Gerechten und der Freiheit…

Die Linie ist für mich die Kalligraphie der Vernetzung allen Seins. Umrisslinien als Beginn des Lebens in einem Prozess des Findens und damit losgelöst vom Ende des Lebens, welches für mich unendlich ist. Linie als Umriss eines ewigen Kraftfeldes.

Ein anderer und besonderer Aspekt meines Kunstprojektes ist die Beschäftigung mit dem Thema Freiheit. Freiheit als Grundlage der Selbstbestimmung und Würde des Menschen. Die dadurch erfolgte positive Trennung von Staat und Religion, die wir in unserem Europa verwirklicht haben und auf die wir in noch vielen Islamischen Ländern warten. Die Freiheit wird auch in diesen Ländern Einzug halten und darum ist es für mich jetzt schon wichtig, auch Kathedralen des Islams in meine Bilder aufzunehmen, wie die Al Axa Moschee in Jerusalem, um auf eine erfolgreiche Fortsetzung dieses freiheitlichen Prozesses hinzuweisen.

Die Geschichte gibt mir Recht, wie wir an der Entwicklung in diesem Jahr in Ägypten, Tunesien, Lybien und in anderen arabisch islamischen Staaten sehen.

Ich denke, das auch Kathedralen des jüdischen Glaubens, des Buddhismus  und noch anderer kleinerer Konfessionen in meine Bilder Einzug nehmen werden.

Das Thema Kathedralen als unsere heiligen Räume beinhaltet selbstverständlich die Frage nach Gott als Hoffnung und Lebensordnung. Diese Frage wird für viele Menschen immer wichtiger, da die materiell immer schwierigere und ungerechtere Lebenssituation sie vor physische und psychische Grenzen stellt, die zum in Frage stellen des eigenen Lebens und zur LebensSinnfrage führen. Die Menschen fühlen sich oft von der Politik und auch den verschiedenen Konfessionen alleingelassen mit ihren Problemen und Sorgen. Die Politik hat uns in den letzten Jahren in eine Globalisierung gedrängt, bei der die Menschenwürde fast gänzlich verloren gegangen ist und die Religionen dieser Welt können auch keine klaren Antworten geben, da ihnen das Jenseits und ihr Macht und Einflusserhalt oft wichtiger ist als das Diesseits und die Menschen.

Wer sich seines Glaubens oder Nichtglaubens bewusst wird und sich die Freiheit seiner Denk und Gestaltungsmöglichkeiten vergegenwärtigt, bekommt einen neuen Ansatzpunkt für seine Lebensgestaltung.

Ich erkannte durch mein Studium der Bibel, ihrer konformen und non konformen Auslegungen, durch die Beschäftigung mit anderen Konfessionen, das es nur einen Gott für mich gibt…Gott Jahve als einziger Gott aller Menschen, als Gott aller Konfessionen und sichtbar in allen Kathedralen der Welt. Ich bin auf dem Weg nach Hause…Ein zu Hause voller Liebe, ohne Erbsünde, ohne Schuldbegleichung, ohne Verdammnis und ein zu Hause das nur auf Liebe baut. Und ich bin überzeugt, dieser Gott liebt die Demokratie genauso wie ich und ist genauso ein glühender Befürworter Europas wie ich…

Ein lebendiger Prozess des subjektiven Werdens, der zur Erkenntnis führen kann, dass jeder von uns eine Kathedrale und somit heiliger Raum ist. Durch unser gemeinsames Wollen und Handeln gestalten wir den „Heiligen Raum“ in uns selbst, als auch außerhalb von uns. Somit strahlt der von uns selbst gestaltete heilige Raum der Kathedralen, als sichtbare Äußerlichkeit aus ihnen heraus zu uns Menschen und wir können den Weg der gemeinsamen positiven Geschichte weitergehen.

Wer keine Visionen mehr hat, ist wie ein Vogel ohne Stimme…. meine Bilder sind meine Stimme …

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Larry
13 years ago

– Jeder Glaube ist gut, wenn er mit den demokratischen Menschenrechten vereinbar ist
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Josip Mayer
13 years ago

Alle Achtung!

– Jeder Glaube ist gut, wenn er mit den demokratischen Menschenrechten vereinbar ist