FÜR MEINE FREUNDIN

DEA´S TAGEBUCH
von: Andrea Vidović
Berlin/Ich fühle deine Worte immer noch. Sie zu lesen. Eine Qual für mein Herz. Es wurde zerrissen und in tausend Stücke gesprängt. Deine Trauer, mein Augenblick der Wahrheit. Dein Schmerz, meine Erkenntnis. Wie viele Tränen du schon vergossen hast. Von schlaflosen Nächten nicht zu reden. Schwarze Stunden, die schwärzesten einer jungen Frau, die eigentlich mitten im Leben zu stehen schien. Erschüttert, verbittert, mit Trauer gefüllt. Und im Moment kein Ausweg in Sicht. Jedes Wort von dir hat mir Mut gegeben. So stark, jedoch so unentschlossen, so verzweifelt zugleich.

Deine Trauer? Nein, die kann ich dir leider nicht nehmen. Dieser Mensch, dein Halt, deine Motivation, deine Stärke. Weg. Einfach weg. Weg. Friedlich eingeschlafen, so als ob es Morgen nicht geben würde. Er hat sich von seinen Sorgen, Ängsten und Qualen befreit. Doch bei dir fangen sie gerade an.
Das Leben ist umgeben vom Tod. Alltäglich, normal. Es erwartet uns alle- das wissen wir.
Doch, wenn es vor uns steht , wissen wir nicht damit umzugehen. Es überfordert uns. Und alles gelernt scheint nie gelernt worden zu sein. Es ist eine Sachen, die weit weg scheint.

Leider ist sie es nicht. Es gehört jedoch zu uns.
Und wenn es passiert? Die Welt dreht sich weiter. Ohne die geliebte Person. Sie dreht sich weiter. So selbstverständlich. Und man selber steht da. Kann die Welt nicht einmal aufhalten, stoppen – wenigstens für paar Minuten, um sich zu erholen, tief Luft zu holen.
Ein Schockzustand. Nein, nicht mal dieses Wort kann es ausdrücken. Ein anders Wort für diesen Zustand zu finden scheint mir unmöglich.

Lasse dir niemals die Erinnerungen nehmen. Schließe sie ein – den Schlüssel bauchst du nicht mehr.
Danke für deine Worte. Ich danke dir vom ganzen Herzen. Danke, dass du deine Gefühle. Dein tiefstes Inneres mit mir geteilt hast.
Verdränge die Gefühle nicht. Sammele sie. Und baue die etwas Großes daraus. Etwas, was dich stark macht. Etwas, was dein Herz wieder im richtigen Takt, im Takt des Lebens, schlagen lässt. Verspreche mir das.

Meine Gebete heute Nacht gehen an alle raus, die so stark sind und zu ihren Gefühlen stehen. An alle, deren Herz so gebrochen ist, dass es scheint als würde es nie wieder funktionieren können. An alle, die Trauer verspüren. An alle die Trost und Geborgenheit suchen – vielleicht auch sich selber suchen. Meine Gebete gehen heute Nacht an alle raus, die denken, dass sie es nicht alleine schaffen. Ihr seid es nicht.

“Die Menschen, die einst an meiner Seite waren, sind nun fort und hinterlassen ihre Spuren wie in beton, die man nicht wegwischen kann ! ” C.F.H

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