QUIENTESSENZ

DEA´S  TAGEBUCH
von: Andrea Vidović
Pretoria/ Halbzeit. Sechs Monate Südafrika hinter mir. Sechs Monate Südafrika vor mir.
Die Zeit ist nicht gerast oder schnell vorbeigegangen. Ich habe jeden Monat genossen, egal, wie viel Schlechtes bei der Arbeit passiert ist. Tolle Menschen sind in mein Leben getreten, die ich nie wieder missen wollen würde. Situationen, Erlebnisse und Auseinandersetzungen, die ich im nach hinein gebraucht habe. Also alles wichtig war und es erst jetzt Sinn macht. Ich habe viel über mich gelernt. Und viel verändert habe ich mich auch nicht- nach den Worten meiner Schwester. Eigentlich ein ganz gutes Fazit, oder?
Es wäre ja langweilig, wenn ich nur Gutes berichten könnte. Weil so einfach war es dann doch nicht immer. Aber alles ist zu schaffen & man wächst an Allem auch wenn man es erst später merkt.
Die Arbeit. Immer ein Auf & Ab. Es ist nie gleich. Jeder Tag war am Anfang eine Herausforderung. Nicht immer habe ich Kraft gehabt darüber zu stehen. Nicht immer konnte ich positiv drangehen.
Jetzt, nach sechs Monaten : Mir ist es egal geworden. Ich mache meine Arbeit und zwar jeden Tag so gut, wie ich kann. Ich bin da um zu helfen. Ich werde gebraucht. Und wie sagt man so schön? Was dich nicht umbringt, macht dich nur noch stärker.
Und wie oft habe ich mir gedacht: Oh Gott, noch so lange geht dieses Jahr. Und jetzt sitze ich hier an meinem Laptop und ratet mal was? Der Tag war FAST genau so, wie die letzten .
Man kann also alles schaffen, davon bin ich überzeugt. Nach dem ganzen Jahr wahrscheinlich noch mehr !
Mein Privatleben ist toll. Tolle Menschen um mich herum. Jeden Abend . Egal wie anstrengend der Tag : Erstmal raus! Es findet sich immer jemand mit Auto 🙂
Man redet fast nie über die Arbeit oder übers Studium. Man redet über alles andere. Ich finde es faszinierend, dass man 20 Jahre auf zwei verschiedenen Kontinenten gelebt hat & man so viele Gemeinsamkeiten hat. Wie Laura, meine Mitbewohnerin immer so schön sagt: Ich finde es spannend die Unterschiede zwischen Deutschland und Südafrika zu sehen aber noch mehr liebe ich es zu sehen, dass trotzdem so viel gleich ist. Ich liebe es auch.
Wenn man zusammen unter der heißen Sonne sitzt, brait & einfach über alles reden kann. Genau das macht doch das leben aus, egal wo man ist. Man hat Menschen, die einen verstehen, zuhören & lieben. Deswegen versuche ich die Zeit mit meinen Freunden zu genießen, obwohl ich die meiste Zeit der Woche arbeite. Man muss seine Prioritäten setzten, Und ich denke, dass ich das schon relativ früh gemacht habe.
Langsam fangen wir auch schon über September an zu reden. Ich werde immer zickig,wenn es um das Thema geht. Ich halte mir meine Ohren zu & will einfach nicht darüber reden. Ich weiß nämlich, egal wie schwierig & hart es manchmal sein kann: Arbeit ist nicht alles & so eine Chance kriege ich wahrscheinlich NIE wieder im Leben.
Ich bin einfach dankbar.
Wisst ihr, was mich aber noch glücklicher macht? Zu sehen, dass man immer noch in Berlin ein Thema ist.
Bei Freunden, die einem schreiben, eine Mail oder eine SMS. Eine Cousine, die ständig, wirklich ständig was von sich hören lässt, Familie, die einem immer wieder zeigt, wie sehr man geliebt wird. Einfach unbeschreiblich. Aber natürlich gibt es auch noch die Menschen, die sich immer noch, trauriger weise, den Mund zereisen, dass ich weg bin. Das ist auf eine Art sehr lustig aber irgendwie auch traurig.
Aber das ist egal, weil diese Menschen mich nicht kennen. Ich habe ein Land kennengelernt, was so warmherzig, teuer, wunderschön & voll mit tollen Menschen. Essen, Traditionen, Gerüche, die einerseits sehr bekannt sind, wiederum auch nicht sind. Sprachen, die ich gehört habe & sie immer noch versuche aufzuschnappen. Newlands, der Teil von Pretoria – Ost, in dem ich lebe. Mit der Kirche, mit den wunderschönen Häusern, die hohen Zäune. Das alles ist das, was ich zu schätzen und lieben gelernt habe. Das kann mir keiner mehr nehmen. Und egal,wie hart ich versuche euch das nah zu bringen. Man kann es nicht in Worten beschreiben.
Also freut euch mit mir auf die nächsten sechs Monate. Ich bin gespannt, wie es wird & was ich dann noch zu berichten habe.
Eines hab ich noch. Mein nächster Urlaub. Drakensberge & Durban. Dürft ihr gerne googlen, um euch es vorstellen zu können. http://www.facebook.com/l/1c05fjQkblAXVRtJko_XMuGlFKQ/web.de
Wenn ihr Lust habt etwas zu spenden, dann meldet euch bei mir. Andrea.vidovic@web.de

„ I don´t think about the future- It comes soon enough“
Albert Einstein

 

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Gunnar
13 years ago

Wirklich Nice! Gefaellt mir sehr! Wo ist der Like Button fuer Facebook?