UNGEDULD

DEA´S TAGEBUCH
piše: Andrea Vidović

Pretoria/Zwei Wochen nach meinem letzten Eintrag. Worüber ich heute schreibe? Das weiß ich nicht genau.
Überlegt hatte ich mir auch nichts. Vielleicht zuerst über meinen Tagesablauf in meinem Projekt.
Jeden morgen klingelt mein Wecker um halb sieben.
Nachdem ich mich aber aus meinem Bett gequält habe, ist es meistens schon zehn vor sieben.
Dann beeile ich mich im Bad,damit ich um sieben anfangen kann.
Ich frühstücke und räume die Zimmer der Kinder oder die Küche auf. Danach habe ich meistens bis 12 Uhr frei.
Nach der Pause werden die Kinder von der Schule abgeholt und ich bereite entweder das Mittagessen vor oder hole die Kinder mit von der Schule ab.
Wenn die Kinder gegessen haben,werden Hausaufgaben gemacht, Therapieübungen durchgeführt, Musikunterricht gegeben oder Sport gemacht.
Wenn noch ein bisschen Zeit bleibt, toben wir draussen rum oder spielen ein Spiel. Denn um 17 Uhr müssen die Kinder jeden Abend gebadet oder geduscht werden. Bis 18 Uhr essen die Kinder zu Abendbrot und nachdem die Küche sauber gemacht wurde, heißt es für mich Feierabend.
Der Ablauf sieht sehr gut und strukturiert aus, wenn aber der Fernseher fast den ganzen Tag läuft, ist es manchmal sehr schwer die Kinder zu begeistern,etwas anderes zu machen.
In den letzten zwei Wochen ging es mir mal sehr gut und manchmal sehr schlecht.
Ich gewöhne mich nur sehr langsam an meine Unfreiheit hier in Pretoria. Es ist schwierig neue Leute kennenzulernen hinter diesen hohen Zäunen, dazu kommt noch meine Ungeduld.
Da habe ich schon aufbauende Worte von Freunden, insbesondere meiner Familie gebraucht.
Ich endecke neue Seiten an mir, die mir nicht gefallen.
Meine Ungeduld, die mich manchmal sehr schnell aufgeben lässt. Diese Seite kenne ich nicht an mir und es macht mich traurig.
Es war mir von Anfang an bewusst in welches Land ich einreise. Welche Probleme dieses Land hat.
Ich wusste, dass ich nicht in einer Strohütte ohne Strom und Wasser leben würde, sondern in einem Haus arbeiten und leben werde, was dem westlichen Standart gleicht, mit einer Küche, die meiner Mutter sehr gefällt.
Das Pretoria riesige Einkaufsmalls hat, deutsche Autos gefahren werden und das das gleiche Fast-Food gegessen wird. Damit habe ich alles gerechnet. Aber mit meiner Unfreiheit nicht.
Von der Kriminalität habe ich schon gehört aber jetzt merke ich,was es heißt in Südafrika zu leben.
Und das muss ich akzeptieren,was bis jetzt nicht der Fall war.

………………… Nur zur kleinen Info. Am 31.10 fängt die offizielle Winterzeit bei euch an und ich sitze gerade bei 33° C und schreibe diesen Eintrag. In einem Monat fängt der zweite Sommer in diesem Jahr für mich an! 😉

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