DEA´S TAGEBUCH
piše: Andrea Vidović
Pretoria/Zehn Monate! ich kann es nicht glauben. Zehn Monate Südafrika. Zehn Monate auf einem anderen Kontinent, in einer anderen Welt …aber erst …wenn man genauer hinschaut, mir macht es Angst zu sehen, dass ich keine Zeit mehr habe.
Aber ich hatte zeit für viele Dinge. Ich habe Freunde gefunden. Ja, ich kann sie Freunde nennen. Ein Land habe ich kennengelernt, welches ich liebe. Ich habe verstanden, was es heißt aus einem Land wie Deutschland zu kommen. Mit meinen Privilegien und Standards. welches Bild die Menschen hier von Deutschen haben. Die meisten wissen nicht, dass es ein Land wie Bosnien und Herzegowina gibt. Lächeln und sagen … oh yes , i know. was mir immer wieder auffällt ist, dass ich so dankbar bin aus Berlin zu kommen. Ich bin dankbar, dass ich nicht in einem Land leben muss, was so gespalten ist …zwischen arm & reich …die Politik ist nicht stabil …die Sicherheit …von der gar nicht erst zu sprechen …der Lebensstandard. Ich sehe Deutschland nicht als Maß der Dinge. Viele Sachen würde ich gerne auch in Deutschland sehen. Diese ganzen kleinen Sachen, die Südafrika so perfekt machen. die kleinen Sachen, die es geschafft haben Südafrika in meinem Herzen zu verankern. Ich denke jetzt schon nach, wie viel Geld ich sparen muss, um wiederzukommen.
Aber BERLIN. Ich kann es nicht glauben. Zehn Monate ohne dich. Wie ich es lieben werde mitten in der Nacht S-Bahn zu fahren. Ich vermisse vieles. Aber trotzdem will ich nicht, dass die Zeit hier rennt. Ich will jeden Tag genießen & mit vollem herzen wiederkommen.
Deswegen fahre ich mit meiner Mitbewohnerin Laura die letzte Woche im Juli nach Mozambique & dann steht der August schon vor der Tür. Abschiede feiern, die letzten Einkäufe machen und natürlich 21 werden in einem Land, wo es das Größte ist 21 zu werden 🙂
Ich sende euch Küsse & Umarmungen aus dem kalten Pretoria. Ohne Schnee & Regen. Aber die kälte ist genug. Jetzt kann ich auch endlich sagen, bald bin ich wieder da.