DEA´S TAGEBUCH
von Andrea Vidović
Pretoria/München11.9.2011, – Das steht auf meinem Rückreiseticket. Wie ich mich gefühlt habe? Das war unbeschreiblich irgendwie .
Tausend Fragen sind mit durch den Kopf geschossen. Und ein Gefühl von Abgeschlossenheit. Jetzt sind es nur noch 6 Monate & 10 Tage. Einfach abgeschlossen. Das Ende steht fest & ich kann nicht dagegen machen. Das gleiche Gefühl hatte ich vor einem Jahr auch. Südafrika -ich komme! Hieß es da. Aber jetzt …BERLIN!
Ich freue mich darauf sehr. Freunde und Familie wiederzusehen. Alles zu erzählen, was die Bilder bei Facebook nicht zeigen können. Aber jetzt rennt die Zeit. Es ist limitiert & immer kommt der Satz „ I´m leaving in September„
Es ist so komich. Das Gefühl in mir drin kann ich nicht beschreiben. Ich mag Südafrika. Ich mag Pretoria und ich liebe die Menschen um mich herum. Meine Freunde. Was wäre dieses Land ohne sie. Man fühlt sich als Teil dieses Landes, was als „Welt in einem Land“ bezeichnet wird .
Woran ich merke, dass ich schon so tief drin bin? Wenn ich sage, dass WIR beim Cricket gegen die West-Indies gespielt und gewonnen haben. Und mit WIR ich Südafrika meine.
Meine Schwester war 17 Tage hier. Eine wundervolle Zeit. Sie hat gesehen, wie ich lebe & wie mein Alltag aussieht. Wer meine Freunde sind & was ich mache, wenn ich mal nicht arbeite.
Es war einfach unvergesslich. Wir sind nicht sehr viel durch das Land gereist, nur durch die Gauteng Provinz, in der Pretoria liegt.
Dann habe ich erst gemerkt, wie ich mich hier schon eingelebt habe.
Matea empfand es als sehr, sehr komich angestarrt zu werden, weil sie weiß ist. Einfach nur wegen der Hautfarbe aufzufallen. Was bei mir schon gar nicht mehr der Fall ist. Ich gehe damit total gelassen um & denke auch nicht mehr dran. Das Essen hat sie auch nicht sehr gemocht …aber sie hat trotzdem was zum Essen gefunden. Schließlich gibt es heir in Südafrika sehr viel Auswahl vom Traditionellen bis zum fast Food …ALLES !
Und jetzt vermisse ich sie sehr. Jeder, wirklich jeder hat sie lieb gewonnen …wie auch nicht. Ich wäre niemals mit ihr zurückgegangen, allein schon weil es Winter ist. Aber es ist einfach noch viel zu früh zum gehen. Viel zu früh.
Also, wer mich besuchen kommen möchte, gerne …aber ich komme nicht zurück. Noch nicht.
Wisst ihr, was mich im Moment sehr bedrückt hier? Daran denken zu müssen , was ich danach mache! Deutschland scheint mir so fern zu sein. Vom Kopf her …nicht vom Herzen.
Ich habe sehr viele Sachen, die sich in meinem Kopf zu diesem Thema abspielen aber das scheint alles so unerreichbar. Aber in den nächsten Wochen werde ich mich ran setzten.
Aber Angst habe ich sehr davor. Ich will mich nicht entscheiden. Doch eigentlich schon. Ich hoffe, dass ich einen Morgen aufwache und mir im Klaren bin.
Ihr seht. Mir geht es sehr gut hier. Der Herbst kommt leider bald, worüber ich mich leider nicht freue. Aber ich denke, dass es euch mit dem Wetter schlimmer getroffen hat.
Und jetzt noch Etwas , was mir sehr am Herzen liegt:
Es ist mal wieder ein Tipp aus Südafrika, aus den Aufnahmestudios Hatfield/Pretoria.
http://www.myspace.com/hbchopeboysclub/music
Ein sehr guter Freund & seine Musik. Hip-Hop. Vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Aber diese Jungs & Mädels haben im letzten Jahr sehr hart gearbeitet. Sie haben sogar letzte Woche einen Plattenvertrag bei 186 Records unterschrieben. Sie haben es sogar geschafft, dass sie von einem Label unter Vertrag genommen zu werden als erste Hip-Hop Künstler überhaupt.
Also es lohnt sich. Hört es euch an.
Noch sind sie unbekannt …aber harte Arbeit mit viel, sehr viel Liebe zum Detail sollte belohnt werden, wie ich finde.
Ich sende euch sehr viel Liebe und noch mehr Sonnenstrahlen nach Berlin & in die ganze Welt.
SALAKAK´HLE ! Goodbye!
Xhosa- eine der 11 Amtssprachen Südafrika