THAT A DREAM …ES IST EIN TRAUM …TO JE SAN

DAS TAGEBUCH AUS AMERIKA
von: Antonija Tustonjić
Am 02.Januar stand mein Geburtstag an. In Deutschland feierte ich aufgrund meiner großen Familie meinen Geburtstag immer in einem riesigen Kreis mit ca.30 Personen. Nun musste ich mich wehmütig damit vertraut machen, dass diese großen Party´s, die meine Eltern 3 tage vorher vorbereiteten, nicht mehr stattfanden, sondern ich in einem sehr kleinen Kreis meinen 17.Geburstag feiern werde. Meine Gastfamilie schenkte mir als Geburtstagsgeschenk einen Trip nach New York, aufgrund dessen, dass mein Schulfreund Jonathan aus Deutschland, den ich seit der 2.Klasse kenne, Weihnachten bei seiner Tante in North Planfield verbrachte und mich zum Geburtstag in New York besuchen wollte. Der Gedanke, dass mir meine Gastfamilie dieses Treffen mit meinem Schulfreund ermöglichte, war für mich mit großer Freude überschattet, dass ich es kaum erwarten konnte in New York zu sein. Also fuhren wir am 2.1.2012 morgens nach NY. Wir verabredeten uns telefonisch um eine bestimmte Uhrzeit an einem Treffpunkt.

Aufgrund einer Fehlinformation kamen wir fast anderthalb Stunden verspätet am verabredeten Treffpunkt an. Jonathan hatte auf seinem Namen in einem bekannten Restaurant am Rockefeller Center einen Tisch für uns reserviert. Trotz der Verzögerung war mein Schulfreund auch noch nicht angetroffen. Sofort versuchte ich ihn telefonisch zu erreichen, denn ich war super aufgeregt jemanden wiederzutreffen, der mir so vertraut war.

Einige Minuten vergangen, als in der Eingangshalle des Bill´s Bar Restaurant mein Schulfreund Jonathan stand. Aber nicht er alleine, hinter ihm ging meine cousine Anki, ja sogar meine Mutter. Ich traute meinen Augen nicht. Ich glaubte, ich träumte und während ich spontan meine beiden Arme über mein Kopf legte, schrie ich laut zu meinen Gasteltern, die schon am Tisch platz genommen hatten:“OH;MY GOD;IS THAT A DREAM…..“ Sie verstanden nichts mehr, denn sie sahen meine Cousine und meine Mutter nicht, da der Tisch ziemlich weit links der Eingangstür versetzt stand, und sie nur die Vorhänge der Eingangstür sahen. Ich erstarrte im wahrsten Sinne des Wortes mit dieser Körperhaltung den überschlagenen Händen über mein Kopf noch einige Minuten.

Meine Fassungslosigkeit stand mir in meinem Gesicht geschrieben, denn in diesem Moment stand meine Gastmutter Donna von ihrem Platz auf und machte einen Schritt nach rechts, um zu sehen, was eigentlich mit mir passiert war. Und während sie den ihren Fuß auf den Boden aufsetzte, kamen auch meine cousine und meine Mutter näher an den Tisch, stellten sich kurz vor und begrüßten die restlichen Gastfamilienmitglieder mit einer herzlichen Umarmung.

Interessant war zu bemerken, das fiel mir natürlich nicht während des Geschehens ein, sondern hier und jetzt, wo ich dieses alles noch einmal reflektieren kann, durch meine Niederschrift -und so möchte ich hier und jetzt unserer kroatischen Journalistin Sonja Breljak herzlich danken, die mich auf diese klasse Idee gebracht hatte -, trotz alle dem, dass meine Gastfamilie und meine Familie aus Deutschland sich nie im Leben zuvor gesehen hatten, war die Begrüßung von beiden Parteien so sehr herzlich, als hätten sie sich schon Jahre gekannt. Ich glaube das nennt man Gottes Liebe.

Auch wenn die Sprache bei den beiden aus Deutschland nicht vollkommen war, Gesichtsauszüge zeigten, dass sie sich trotzdem verstanden. Natürlich wäre der Gedanke berechtigt zu behaupten, beide Parteien sind aus Freundlichkeit für diesen kurzen Zeitraum nett, aber nein, ich behaupte aufgrund meiner Erfahrung mit meiner Gastfamilie in den so wunderschönen 5 Monaten ist es tatsächlich das Herz der Menschen, welches durch die Gesten und Körpersprache spricht, denn beide Familien sind praktizierende Christen, und das aus tiefsten Herzen. Die Sat, die gesät wird, fruchtet man jetzt, und das ist das allerhöchste und aller schönste dabei. Heute denke ich oft daran, wie Gott allmächtig ist, dass ich sagen kann, es war mein bester und schönster Geburtstag, den ich je in meinem Leben feiern durfte. Es war einfach die gelungenste Überraschung den je. Ich freute mich sie wieder gesehen zu haben und es gab mir einfach unglaublich viel Kraft.

Nachdem der Schock, der uns allen in den Knochen saß, etwas verarbeitet wurde, beschlossen wir gemeinsam etwas zum Essen zu bestellen. Doch durch viele neugierige Fragen von mir, vergaßen wir die Speisekarte, auch wenn wir großen Hunger alle hatte. Der Kellner musste drei Anläufe machen, um uns endlich netterweise zu fragen, was wir bestellen würden. Es dauerte und dauerte und wir schafften es dann nach dem vierten Anlauf, zumindest unsere Getränke zu bestellen. Auch das Essen wurde dann durch meine Gastmutter etwas zügiger vorangetrieben, in dem sie als Erste bestellte und so ging es der Reihe nach. Ganz erhlich, ich hatte ja gar kein Hunger, denn nicht nur die Überraschung, dass meine Mutter, mein Schulfreund Jonathan und meine Cousine Anki extra nach New York angereisten, um mit mir meinen 17.Geburtstag zu feiern, sondern das Geschenk meiner Eltern war ein iPad. Und bei diesen vielen Überraschungen hatten ich kein Appetit mehr gehabt. Trotzdem bestellte ich eine Kleinigkeit.

So saßen wir und kamen natürlich weniger zum Essen, als dass wir uns mündlich austauschten. Wer? Wie? Was? Warum?Weshalb?-so wie bei Sendung der Sesamstrasse….Nach der festlichen Feier und auch der symbolischen Torte, die der Kellner uns brachte, entschlossen wir uns zur Shopping Tour. Und auch dies war einfach genial. Meine Gastmutter kaufte mir noch eine Winterjache, die ich mir in dem amerikanischen Kaufhaus MACYS aussuchen durfte. Der Abend brach ein und nun war es Zeit nach Hause nach Wilmington aufzubrechen. Traurigkeit überkam mich nur eine Sekunde, weil ich ja wusste, dass meine MAMA Rosi mit meiner Cousine Anki noch einige Tage in New York verweilen werden. Auch wenn Donna, meine Gastmama den beiden aus Germany anbot, gleich mit uns mitzukommen, lehnten sie es ab, aufgrund dessen, dass sie sich die Stadt New York ein wenig anschauen würden.

Meine Mama blieb noch einige Tage in New York, so bot sich mir die Gelegenheit, das bevorstehende Wochenende uns in Wilmington zu besuchen und dabei mich und meine Freundin Nadine, die auch ein Auslandsjahr in Wilmington bei einer anderen Gastfamilie verbringt zur Shopping Tour nach New York mitzunehmen. Auch dieser Wunsch ging in Erfüllung. Die Beiden besuchten mich in Wilmington, und wir verbrachten nach einem Mittagessen in einem Restaurant bei einem sonnigen Januartag am See einen gemeinsamen Spaziergang, einen kurzen Trip zu meiner Schule und natürlich eine kurze Autofahrt durch die Einkaufsstraße von Wilmington. Wie bereits vorher mit beiden Mama´s besprochen, fuhren wir mit dem Auto meiner Mama Rosi in ihr Apartment nach New York, besser gesagt nach New Jersey. Dort machten wir eine kurze Visite bei den Freunden meiner Mutter, bei denen sie mit meiner Cousine Anki wohnte, und ziemlich spät am Abend endete unsere Reise dann endlich.

Ich war froh als wir in dem Apartment meiner Mutter ankamen, denn irgendwie war ich körperlich ein wenig k.o. geworden. Geschafft gingen wir gemeinsam zu Bett, in der Hoffnung die Wecker, die wir alle gestellt hatten zu hören und zur rechtzeitigen Zeit, da Nadine und ich am Abend nach Hause nach Wilmington mussten und meine Mama Rosi und Anki mussten den Flieger nach Berlin erreichen. Denn die Reise war zu Ende. Und was mir besonders am Herzen lag, war die heilige Messe auf kroatischer Sprache. Ich besuchte fast jeden Sonntag, seit dem ich in den USA bin, die katholischen Kirche in Wilmington, um dort die heilige Messe auf englisch mitzufeiern, aber wieder einmal auf kroatisch zu beten und singen war schon irgendwie ein Herzenswunsch von mir. Und auch dieser Wunsch wurde von unserem himmlischen Vater erhört, und durch meine Mama Rosi umgesetzt. Sie wusste dies und setzte es in die Tat um. Halleluja, Gott ist mächtig.

Unsere morgendliches Aufstehen empfanden wir alle als sehr schwer, denn die Müdigkeit hielt trotz des Schlafes, an. Aber Mama Rosi war wie immer schon sehr aktiv und bereitet das Frühstück vor. Wir mussten uns beeilen, denn Mama beichtete mir, dass wir die hl.Messe in einer kroatischen Gemeinde auf kroatisch feiern würden. Mich überströmte eine so großer Euphorie und Freude. Und während wir in die katholische Kirche hineingingen, überkam mich ein gemischtes Gefühl von Traurigkeit, dass ich mich nicht mehr zügeln konnte und den Tränen freien Lauf gab. Es war jetzt alles so real geworden, was in meinem Herzen still schlummerte und nur unser himmlischer Vater von meinen Herzenswünschen wusste. Ich danke ihm für dieses Erlebnis. Als überzeugende und praktizierenden Christin habe ich unserem Herrn alles zu verdanken. Er suchte für mich die Gastfamilie aus, machte meine Träume wahr. Dieser Kirchengang hat mir einfach unglaublich viel Kraft gegeben. Ich war so überglücklich und ich habe jetzt genug Kraft die nächsten 5 Monate hier zu leben und zu lernen. Worte für diese lebende Erlebnis genügen nicht aus, es sollte jeder, der die Möglichkeit geboten bekommt, ein Auslandsjahr machen. Es ist einfach traumhaft. Gott Segne uns.

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